Die Gleichheit aller im Internet wird gerne postuliert und in einer perfekten Welt, wäre dies auch so. Dieser Artikel beschäftigt sich mit ein paar allgemeinen Annahmen und Vorurteilen in Bezug auf das Internet.
Wenn es wirklich eine Gleichheit im Netz geben würde, hätten grundsätzlich alle Seiten auch die gleiche Berechtigung in Suchmaschinen aufzutauchen und beachtet zu werden.Leider entspricht dies nicht der Realität. Selbst öffentliche Zahlen sprechen eine klare Sprache und zeigen, dass gepflegte und vor allem professionell geführte Internetauftritte einen entscheidenden Vorteil genießen.
Istzustand im Internet
Laut aktuellen Bewertungen durch Alexa, gibt es in den 500 meist aufgerufenen Seiten aus Deutschland keine privat geführte Internetseite. Viel mehr wird der Markt aufgeteilt zwischen Suchmaschinen, Sozialen Netzwerken, User generated Content, Aggregatoren, Nachschlagewerken und Newsseiten. Nicht zu vergessen einige Portale aus dem Bereich XXX.
Alle Seiten fallen vor allem durch ihre gewaltige Größe auf und dieser Punkt ist grundsätzlich sehr interessant. Man müsste nun meinen, dass gerade große Foren sich hier durchsetzen müssten, allerdings findet man nur Gulli innerhalb der Top500.
Die Sozialen Netzwerke holen im Vergleich zu den klassischen Seiten sehr stark auf und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Facebook auch in Deutschland an Google vorbei zieht. Jeden Tag werden hunderte Terrabyte an Inhalten produziert und online gestellt. Gleichzeitig wird die Seite immer attraktiver für Nutzer und die Onlinezeiten erhöhen sich. Ein Kreislauf, der kaum zu durchbrechen ist.
Bedeutung für andere Internetseiten
Sicherlich gibt es dadurch keine Gleichheit mehr im Netz. Die vorderen Plätze in Google können nur noch durch optimierte oder sehr alte Seiten erreicht werden. Die Masse ist den großen Portalen vorbehalten, wie zum Beispiel Gute-Frage, Wikipedia, Ciao, Ebay und Facebook. Facebook hat es mittlerweile soweit gebracht, dass es selbst relevant für Suchergebnisse wird. So hat Bing bestätigt, dass Suchergebnisse aus Facebook in Zukunft stärkere Auswirkungen auf die eigene Trefferliste haben wird.
Für die restlichen Seitenbetreiber findet also nicht mehr der Kampf auf dem ersten Markt statt, sondern man streitet sich mit vielen anderen Bewerbern um den viel kleineren zweiten Markt. Die Option gegen die großen Portale im Internet anzukämpfen besteht nicht mehr, man hat sich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Dies führt zu einer weiteren Fokusierung der Besucherströme.
Einerseits genügt es nicht mehr nur eine eigene Internetseite zu betreiben, denn man muss auch in jedem Netzwerk vertreten sein. Andererseits erfordert dies, eigenen Content für jedes dieser Netzwerke zu produzieren, damit man dort überhaupt gefunden wird.
Letztendlich ist dies die natürliche Grenze der Globalisierung im Netz und der Weg für kleine und mittlere Internetauftritte führt zurück auf lokale Märkte. In diesen Nischen findet man noch die Gleichheit und kann sich auch mit den Größen der Branche messen. Spezialisierungen sind unbedingt notwendig, wenn man im Internet bestehen möchte und dies bestenfalls für unerschlossene Märkte. Gerade kleinere abgeschlossene Projekte für einen begrenzten Raum, haben gute Chancen sich zu positionieren und schließlich einen ordentlichen Gewinn abzuwerfen. Splittet man also seinen Arbeitsaufwand über mehrere Seiten hinweg (+- 100), und wirft jede nur 100.- € Gewinn pro Monat ab, verschafft man sich schnell ein gutes finanzielles Polster.
Bei dieser Methodik sollte man das bewährte Prinzip von Try & Error anwenden und keinesfalls sein Herzblut an jede einzelne Seite hängen. Läuft eine Seite sehr gut, kann man sich etwas intensiver darum kümmern. Läuft es dagegen gar nicht, stößt man das Projekt direkt ab. So kommt es zu einer automatischen Fokussierung mit einer gewinnbringenden Orientierung. Die letztendliche Schwierigkeit dabei ist, adäquaten Ersatz für abgestoßene Seiten zu finden und sein Portfolio immer wieder aufzufrischen.
Der erste Markt im Internet ist für kleine und mittlere Unternehmen leider verschlossen, trotzdem sollte man sich in seiner Sparte engagieren und seinen Platz finden. Es ist gerade zu fatal, wenn man sich seine Möglichkeiten entgehen lassen würde, nur weil man nicht zur Marktführerschaft aufsteigen kann.
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