In diesem Artikel dreht sich alles um die Schlafwortwolke oder besser bekannt als Tag-Cloud. Gerade bei Bloggern ist ihr Einsatz sehr beliebt, aber man sieht sie auch zunehmend in Onlineshops. Hatte sie noch vor einiger Zeit durchaus ihre Berechtigung, lässt die aktuelle Lage dagegen einige Zweifel an ihrem Einsatz aufkommen.

Schlagwortwolken Hintergrund

Ein Beispiel für eine typische Schlagwortwolke

typische, sehr bunte Schlagwortwolke

Schlagwortwolken können durch Größe, Anzahl und Sortierung der einzelnen Stichwörter dem Besucher grundsätzlich einen kurzen Überblick über das Themengebiet der Internetseite liefern. Je nach Häufigkeit und Verwendung werden hierbei einzelne Stichpunkte hervorgehoben und schwerer Gewichtet, als seltene Begriffe.

Untersuchungen haben gezeigt, dass fett geschriebene Wörter und Begriffe im Zentrum, sowie im westlichen Raum Angaben links-oben, mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Gleichzeitig erschließt sich die An- und Verwendung meist nur erfahrenen Surfern.

Schlagwortwolke und SEO

Aus SEO-Sicht sind Schlagwortwolken immer noch sehr sinnig. Die Hauptthemen der Seite erhalten über die Tag-Cloud zusätzliche Aufmerksamkeit, man erhöht die Keyworddichte auf den Einzelseiten und eh schon recht erfolgreiche Stichpunkte erhalten einen enormen Zuwachs bei der internen Verlinkung.

Man nimmt aber an, dass Google mittlerweile Tag-Clouds sehr gut erkennen kann und die massiven internen Links abwertet.

Der Webmaster an sich, kann bei kurzfristiger Verwendung einer Tag-Cloud aber ein Instrument zur Onpage-Optimierung finden. Nicht selten gibt es Blogs zu sehr spezifischen Themen, die unter Verwendung einer Tag-Cloud feststellen, dass sie eigentlich recht weitgefasste Inhalte zumindest über die Schlagworte verbreiten. Als Beispiel sei hier der Blog eines Hundebesitzers genannt, der zentral in der Tag-Cloud fett das Wort Katzen stehen hatte. Dies lag vor allem an fast täglichen Berichten über kleine Streitereien mit der Katze des Nachbarn. Sicherlich ist dieses Beispiel extrem, aber trotzdem kann man sich von seinem eigentlich Thema durchaus entfernen und so den internen Linkjuice versehentlich unrelevant verteilen.

Tag-Cloud für Benutzer

Als Netzbewohner muss ich leider zugeben, dass ich mich nicht daran erinnern kann, schon einmal auf eine Schlagwortwolke geklickt zu haben. Im Gegensatz dazu verwende ich auf fremden Seiten durchaus weiterführende Links und eingebaute Suchfunktionen. Dies ist dann auch schon der entscheidende Hinweis, denn wenn man es selbst nicht verwendet, warum sollten es dann andere tun?

Internet Tests über mehrere meiner Seiten hinweg zeigten, dass Schlagwortwolken keinerlei Beitrag zur Benutzerführung brachten. Auf manchen Seiten hatten sie sogar einen negativen Effekt, da der verwendete Platz nun nicht mehr für andere Funktionen zur Verfügung stand. Wenn für normale Surfer Tag-Clouds also einen so geringen Effekt haben, warum sollte man nicht gleich ganz auf sie verzichten?

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt Sebastian Preuss in seinem Beitrag “Sichtweisen auf die Tag-Cloud”. Er propagiert eine Weiterentwicklung, die sich vor allem auf mehr Interaktivität bezieht. Ob sich die Schlagwortwolke damit auf Dauer allerdings retten lassen wird, darf bezweifelt werden. Trotzdem ist es ein sehr lesenswerter Beitrag, den ich an dieser Stelle gerne empfehle.

Ich empfehle keinem Kunden mehr guten Gewissens die Verwendung von Schlagwortwolken, außer er befindet sich mit seinem Projekt in einem sehr spezifischem Themenumfeld. Hier könnte der zusätzliche Nutzen der internen Verlinkung und Keyworddichte die Nachteile überwiegen.

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